
    Prälat Jan Stanislawski. Foto: WN-Archiv
  
Der „Vater“ der Städtepartnerschaft
Prälat Jan Stanislawski formulierte im Mai 1990 den Partnerschaftswunsch
Warum wird Prälat Jan Stanisławski „Gründer unserer Städtepartnerschaft“   genannt? Jan Stanisławski war seit 1986 Pfarrer in Chodzież. Von einem   Freund aus Münster erfuhr er, dass Nottuln eine Städtepartnerschaft mit   einer Stadt in Osteuropa eingehen wollte. So schrieb er schon am 21. Mai   1990, als in Nottuln noch diskutiert wurde, ob und wenn ja welcher   Stadt Osteuropas eine Partnerschaft angeboten werden sollte, an das   Komitee für Städtepartnerschaft in Nottuln u.a.: „Wir möchten gerne die   Partnerschaft mit Nottuln schließen . . . Am kommenden Sonntag, 27. Mai   1990, werden bei uns Kommunalwahlen stattfinden. Der neue Bürgermeister   wird bestimmt mit großem Interesse für die Partnerschaft sein. . . . Wir   sind alle dafür, dass die neue Situation in Europa auch in diese   Richtung geht.“ 
    Dieser Brief war für das Nottulner Partnerschaftskomitee Anlass,   Chodzież mit in die Auswahl zu nehmen. Stanislawskis vielfache   Sprachkenntnisse erleichterten ihm die Arbeit, so dass er sowohl vor der   Begründung der Partnerschaft als auch nachher in Chodzież unermüdlich   dafür arbeitete, dass dieses Vorhaben gelingen und mit Leben erfüllt   werden konnte. 
    Seine Hauptaufgabe war zwar die Seelsorge in der   Pfarrgemeinde St. Florian, doch parallel dazu versetzte er mit großem   Geschick und mit nur bescheidenen finanziellen Mitteln (und daher sehr   langsam) die historische St.-Florian-Kirche in ihr ursprüngliches   Erscheinungsbild. Die Kirche stammt aus dem 16. Jahrhundert und   überstand die beiden Weltkriege unbeschädigt, aber nach mehreren   früheren Renovierungen im Ausdruck des jeweiligen Zeitgeistes hatte sie   ihren Charakter verloren. 
    Im Jahre 1997 wurde Jan Stanislawski   als Prälat zur Unterstützung des Bischofs nach Posen berufen, wo er bis   zu seiner Emeritierung wirkte und auch heute noch tätig ist. Die   Partnerschaft Nottuln-Chodzież liegt ihm nach wie vor sehr am Herzen.   Und er wird natürlich zum 20-jährigen Jubiläum in Nottuln weilen.
Von Hansjörg Krukenberg
Westfälische Nachrichten, 25. April 2012




















