
    Foto:   Johannes Oetz
  
Teilnehmer wünschen sich Fortsetzung
Deutsch-polnisches Sprachprojekt beendet
Nottuln - Nach fast dreijähriger Dauer ist das   Sprachprojekt für Nottuln und Chodziez mit einer sehr positiven Bilanz   abgeschlossen worden. Mit einer außerordentlich positiven Resonanz ist nun das   deutsch-polnische Sprachprojekt zwischen Nottuln und Chodziez   abgeschlossen worden. Die letzte Phase, ein dreiwöchiger Lehraufenthalt   in der Partnerstadt, bestritt außerplanmäßig Peter Steil, Mitglied im   Nottulner Partnerschaftskomitee. Er sprang für eine beruflich   verhinderte Referentin ein. 
  Wie vor einem Jahr, assistierte der Nottulner nicht nur im   Deutschunterricht an den Partnerschulen von Realschule und Gymnasium,   sondern auch an einem weiteren Lyceum, am Berufskolleg und nicht zuletzt   in der „Universität des dritten Lebensalters“. Wie Peter Steil   berichtet, war auch diesmal der Aufenthalt alles andere als langweilig:   Das begann schon mit der Reise per Kleinbus von Haus zu Haus (!), die   ein polnisches Unternehmen aus der weiteren Umgebung von Chodziez   preisgünstig anbietet. Es setzte sich fort mit dem ganz und gar   unfreiwilligen Kennenlernen einer zahnärztlichen Privatpraxis, wo die   sehr gute, dreimalige Behandlung in keinem Verhältnis zum Honorar von   insgesamt 45 (!) Euro stand. Und es endete keineswegs damit, dass sich   der ehemalige Mathematiklehrer als Trainer für die mündliche   Deutschprüfung in Abiturklassen mit ganz neuen Prüfungsanforderungen im   Vergleich zum Vorjahr herumschlagen musste. Zu den Erfahrungen gehörte   zum Beispiel auch die Beschäftigung mit deutschen, polnischen und   englischen Sprichwörtern in ganz unterschiedlichen Lerngruppen. Das   Thema entwickelte sich regelrecht zu einem Renner, wobei die häufig fast   wörtliche Übereinstimmung ebenso beeindruckte wie andererseits die oft   ganz unterschiedlichen Bilder, mit der die Sprachen den gleichen Sinn   ausdrücken.
    Ein Highlight war nicht zuletzt eine Stunde mit der   gleichzeitig in Chodziez weilenden Austauschgruppe der Realschule und   ihren Gastgebern: Von „Bruder Jakob“ in vier Sprachen über einen für   alle neuen deutschen Kanon bis hin zu einem hebräischen wurde nur   gesungen – erst etwas zögerlich, dann aber zunehmend fröhlicher. 
    Kein   Wunder, dass nicht nur in Nottuln Kursteilnehmer und Schulen fragen:   „Wann ist denn der nächste Kurs?“ Auch in Chodziez wollen Schüler,   Lehrer und Senioren wissen: „Und wer kommt im nächsten Jahr?“ 
    „Eine   bessere Resonanz als diese Fragen konnten wir uns gar nicht wünschen“,   meint Peter Steil, der das Projekt auch angestoßen hat. „Wir hoffen,   dass wir positive Antworten darauf finden werden – aber sicher erst nach   dem Partnerschaftsjubiläum!“
Westfälische Nachrichten, 3. Mai 2012




















