
    Diese Foto mag als Beweis dafür dienen, dass die Städtepartnerschaft mit Chodziez von Beginn an auch die Menschen aus der Partnerstadt St. Amand mit einbezog. Das Bild entstand im Gründungsjahr 1992. Die Nottulner Familie Borgs (Hans-Joachim 2 v.l., Karin 3.v.r. und deren beide Kinder Philipp und Kathrin) hatten Jean (li.) und Serge (3.v.l.) aus der französischen sowie Miroslaw (2.v.r.) und Jaroslaw (r.) aus der polnischen Stadt für vier Tage zu Gast. "Verständigungsschwierigkeiten hatten wir nicht", erinnert sich Karin Borgs an die gemeinsamen Tage in Nottuln. Foto: privat
  
Ein kleines "Weimarer Dreieck"
Viele Begegnungen von Bürgern aus Nottuln, Chodziez und St. Amand
Nottuln -Die Städtepartnerschaft zwischen Nottuln und Chodziez war von Anfang so   angelegt, dass die Städtepartnerschaft der Gemeinde Nottuln mit der   französischen Stadt St. Amand-Montrond mit einbezogen wurde. Ziel war   es, im Rahmen dieser Partnerschaften Polen, Franzosen und Deutsche zusammenzubringen.   Dieses Ziel ist – nach Meinung vieler Nottulner – erreicht worden. 
  Bereits seit 1992 versuchten die beiden Fachbereiche des Nottulner   Komitees tri-nationale Begegnungen durchzuführen. So nahmen 1992 und   1996 jeweils Teams aus Chodziez, St. Amand-Montrond und Nottuln am „Spiel ohne Grenzen“ teil. Viele sportliche, aber auch musikalische   Begegnungen folgten. Unter anderem besuchte die Union Musicale aus St.   Amand die polnische Stadt Chodziez anlässlich des 15-jährigen   Partnerschaftsjubiläums.
    Am 8. Mai 1995 lud Nottuln aus Anlass   des 50-jährigen Endes des Zweiten Weltkrieges Veteranen aus St.   Amand-Montrond und Chodziez nach Nottuln ein. Auch die Kameradschaft   ehemaliger Soldaten aus Nottuln beteiligte sich an dieser Begegnung.   Beeindruckend waren Erzählungen im Rahmen der Veranstaltung „Erinnern   für die Zukunft“, bei denen polnische und französische Zeitzeugen   Nottulner Schulen besuchten. Diese werden sicherlich vielen damaligen   Schülern in Erinnerung sein. 
    Vielfach begleiteten polnische   Freunde Nottulner Bürger auf den Fahrten zur Weinmesse nach St.   Amand-Montrond, unvergesslich die Ansagen von Andrzej Skibiński,   besser bekannt als „Skiba“, wenn er „weißen polnischen Wein“ (Wodka)   anbot, der dann manch ungläubiges Erstaunen auslöste. Die Polen lernten   auf diesen Fahrten nicht nur gemeinsam Nottulns französische   Partnerstadt kennen, sondern auch Paris, unter anderem mit einigen   Besuchen des Senats. 
    Aber auch eine Begegnung in Berlin mit   großer Beteiligung aus den drei Kommunen verfestigte den Ruf des   „Weimarer Dreiecks“. Ein Highlight aus Nottulner Sicht war sicherlich   das 25-jährige Jubiläum der Partnerschaft mit St. Amand-Montrond im   Jahre 2009. Hier ließ es sich eine große Delegation aus Chodziez nicht   nehmen, durch ihre Teilnahme die tiefe Verbundenheit zu bekunden. Viele   Nottulner Bürger, die abends im Festzelt der Antoni-Bruderschaft waren,   werden sicherlich noch einige Gesänge in den Ohren haben. 
    Jetzt   freuen sich auch die Franzosen auf das Jubiläum zwischen Nottuln und   Chodziez, zu dem wieder eine Delegation aus Saint-Amand-Montrond ihren   Freundschaftsbeitrag leisten wird.
Von Günter Dieker
Westfälische Nachrichten, 12. Mai 2012




















